/* Erstellt von Rolf Blaschke * rolf.blaschke@t-online.de * letzte Änderung: 18.01.2007 */ ?>
aus aktuellem Anlaß |
Die leidige Diskussion im Internet - am Anfang als Werbeaktion für die Retros gedacht - erweist sich inzwischen als Bumerang. Neben allerlei grobem Unsinn wird dort nämlich zunehmend auch auf inhaltliche Probleme der Retro-Rahmen- ausschreibung hingewiesen, die schwer entblößen... "Mindestens 20 Jahre alt.." muss der Wagen sein. Aber wenn er erst 18 Jahre alt ist, das Modell aber schon seit 25 Jahren gebaut wird? - Dann darf er bei Retro nicht fahren! Das entblößt. Und zwar deshalb, weil es deutlich macht, dass es eben nicht um die Präsentation historischer Fahrzeuge geht. Dann wäre ja wohl das Baujahr egal, und es ginge allein um die Präsentation des Modells dieser Epoche...? (Deshalb zählt im HRC ggf. das Jahr der Erst-Homologation. Das Ziel entscheidet) Was ist aber das Ziel der Retro-Rallye-Serie? "Die Retro-Rallye ist besonders geeignet für Besitzer historischer Fahrzeuge, die ihre Fahrzeuge sportlich aber materialschonend bewegen möchten, und Motorsport-Neulinge, die ohne Zeitdruck den Ablauf einer Rallye aktiv kennen lernen möchten..." << Zitat Ende |
Na also. Es geht erklärtermaßen um Motorsport-Neulinge. Das ist sehr lobenswert. Der Weg ist aber fatal. Im Zusammenhang mit der Retro-"Freigabe" sämtlicher, überhaupt nur denkbarer Fahrzeuge ohne zielgemäße Reglementierung und ohne historische Ansprüche ist logisch, dass dies dazu führen muss, dass die Fahrer solche offenen Türen auch nutzen werden... Der Neuling fährt mit dem Golf II.... Die heute Aktiven mit nur 3-4 Starts/Jahr satteln ihr Gr.H-Gerät - und das ist auf dem Sicherheitsstand von...?? Zusätzliche Diagonalen? Neue Sitze, Gurte, Helme, Anzüge.....? Feuerfest ist teuer. Jede zukünftige, weitere Sicherheits-Reglementierung des DMSB für 200er Rallyes wird somit folgerichtig neue ADAC-Retro-Teams bringen.... Und somit graben sich DMSB - und auch die Veranstalter - selbst das Wasser ab. Sie merken es nur noch nicht.... Irgendwann veranstalten sie nämlich keine Rallyes mehr, sondern nur noch Retro-Läufe ohne historischen Anspruch und mit zusätzlich einer Handvoll Bestzeit-Teams. Aber wo kommt dann der Nachwuchs her - für die Rallye-Zukunft eine Ebene höher ? .....????? |
Wenn man die Sache noch einen Hauch weiter denkt.... Werden dann nicht die Starterfelder der Nicht-Retro-Rallyes weiter einbrechen? In machen Regionen ist heute schon kaum noch wirtschaftliche Deckung zu erzielen. Wird nicht vielleicht ein 200er-Veranstalter nach dem anderen das Handtuch werfen? Wo starten wir dann aber....? Wird mangels Nachwuchs-Fahrern vielleicht sogar die ADAC-Masters gefährdet - mittelfristig? Aber: Werden die Neulinge nicht vielleicht doch aufsteigen und in CTC/CGT bei Bestzeit antreten? Das können sie nur, wenn der Wagen der damaligen Homologation entspricht - also historisch "richtig" ist. Es wäre folglich im Sinn der Motorsport-Neulinge, dies von Anfang an zu verlangen.... Aber dann paßt die Pfälzer Erfolgsstatistik vieleicht nicht mehr? Leider sehen DMSB, AvD, DMV und ADMV das alles nicht und bleiben Zuschauer. |
Das erinnert doch sehr an Goethes Zauberlehrling....
"Walle, walle manche Strecke..." Dem gelingt es allerdings auch nicht, die von ihm entfachte Kraft zu stoppen... |
ganz persönliche Meinung /Rolf Blaschke
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